Warum Hanf das Potenzial hat, Baumwolle abzulösen

Hanf erlebt als nachhaltige Textilfaser ein Comeback und das aus gutem Grund. Denn während Baumwolle lange als Standard in der Textilindustrie galt, gewinnt Hanf immer mehr Aufmerksamkeit. Denn Hanf ist ein wahrer Alleskönner, wenn es um Umweltfreundlichkeit geht. Anders als Baumwolle, die oft in Monokulturen und mit hohem Pestizideinsatz angebaut wird, gedeiht Hanf auch ohne chemische Hilfsmittel. Zudem kann er in vielen europäischen Ländern angebaut werden, was Transportwege deutlich verkürzt und die CO₂-Bilanz verbessert.

Hanf spart eine der wichtigsten Ressourcen

Ein weiteres Plus: Während für die Produktion von einem Kilogramm Baumwollfasern 13.000 Liter Wasser benötigt werden, kommt Hanf komplett ohne künstliche Bewässerung aus. Das macht ihn zur idealen Wahl in Zeiten steigender Wasserknappheit. Hanf ist nicht nur genügsam, sondern auch aktiv nützlich für die Umwelt. Seine tiefen Wurzeln lockern den Ackerboden auf, verbessern die Bodenqualität und fördern die Fruchtbarkeit für nachfolgende Kulturen. Gleichzeitig hat Hanf die Fähigkeit, Schadstoffe aus dem Boden zu entziehen und unser Grundwasser zu reinigen.

Eigenschaften & Vorteile von Winterhanf zur textilen Anwendung

Im Gegensatz zur normalen Hanfpflanze verwenden wir zur Verspinnung unserer Garne textile Fasern aus in Deutschland angebauten Hanfpflanzen, sogenannter Winterhanf. Dieser wird Ende Juni/Anfang Juli ausgesät und erreicht im Winter bis zur Wachstumsgrenze aufgrund der Witterung eine Höhe von bis zu 1,50 m. Die Ernte erfolgt dann im März/April. Die Pflanze schützt den Boden vor Erosion und spendet Wildtieren auch im Winter Schutz und Nahrung. Damit unterstützt der Hanfanbau auch aktiv die Artenvielfalt.

Durch langjährige Erprobung hat sich der Winterhanf eindeutig für den textilen Einsatz etabliert. Insbesondere aufgrund seiner besonderen Feinheit und Festigkeit. Diese Eigenschaften machen ihn verspinnbar und besonders interessant für langlebige Textilien und industrielle Anwendungen. Heute kann man in den meisten unserer Naturfasern bis zu 40 % Hanf beimischen.

Zudem nehmen Hanffasern 16–18 % Feuchtigkeit auf, im Vergleich zu Leinen von 12 bis 13 % und 6 bis 7 % bei Baumwollfasern. Das macht Hanf u. a. zur idealen Wahl für Bettwäsche und Funktionskleidung, hier vornehmlich im Sportbereich, da die Fasern Feuchtigkeit effektiv aufnehmen und abtransportieren.

Herausforderungen: Kosten und Komfort

Trotz all ihrer Vorteile hat die Hanffaser auch einige Nachteile. So sind Hanffasern etwa 5- bis 6-mal teurer als Baumwolle. Zudem ist die geringere Elastizität ein Punkt, der bei der Verarbeitung von Textilien berücksichtigt werden muss. Ein weiterer Aspekt ist die Haptik: Hanffasern sind rauer als Baumwolle, was sie für den direkten Hautkontakt weniger komfortabel macht. Hier sind innovative Veredelungsverfahren gefragt, um die Faser weicher und angenehmer zu gestalten. Verfahren, die wir gerne für Sie realisieren. Sprechen Sie uns an.

Kann Hanf auch bei Ihnen Anwendung finden?

Diese und weitere Frage beantworten wir Ihnen gerne. Mit reichem Erfahrungsschatz, GOTS-zertifizierter Produktion in Deutschland und individuellen Lösungen gestalten wir die textile Zukunft. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

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